
Däne Poul-Erik Høyer ist neuer Präsident der Badminton World Federation
Von Bernd-Volker Brahms
18.05.13 - Der 47-jährige Däne Poul-Erik Høyer ist neuer Präsident der Badminton World Federation. Der Olympiasieger von 1996 setzte sich am Samstag im malaysischen Kuala Lumpur bei einer Mitgliederversammlung mit 145 zu 120 Stimmen gegen den Indonesier Dr. Justian Suhandinata durch. Zum Vorstand gehören für die kommenden vier Jahre auch die beiden ehemaligen Weltklassespielerinnen Li Lingwei (China, 49), die zweimal (1983, 1989) den WM-Titel gewann, und Nora Perry (England, 58), die im Damendoppel und Mixed in den 1970er und 1980er Jahren alles gewann, was es im Badminton zu gewinnen gab.
Der neue Päsident Høyer war bislang der Präsident der Badminton Europe Confederation und ist seit 20 Jahren der erste Europäer auf dem obersten Posten des Weltverbandes. Er hat im Vorfeld seiner Wahl erklärt, dass er den Verband sportlich so weiterentwickeln möchte, dass Badminton auch künftig im olympischen Programm vertreten bleibt. Es sei keinesfalls sein Ansinnen, die Administration des Verbandes zurück nach Europa zu holen, sondern in Kuala Lumpur zu belassen. Der bisherige Präsident Dr. Kang Joung Joong aus Korea, der seit 2005 amtierte, war für eine dritte Amtszeit nicht mehr angetreten.
Als stellvertretender Vorsitzender wurde der Peruaner Gustavo Salazar Delgado, ein millionschwerer Geschäftsmann, gewählt. Als Vize-Präsidenten sind die fünf Kontinentalverbände jeweils mit einem Mitglied im Vorstand der BWF vertreten. Dies sind Dagmawit Berhane (Afrika), Liu Fengyan (Asien), Gregory Verpoorten (Europa), Geraldine Brown (Ozeanien) und Vishnu Tolan (Pan Amerika). Darüber hinaus hat Paul Kurzo als Verterter des Para-Badminton ebenfalls einen Posten als Vizepräsident inne.
17 weitere Personen gehören für die kommenden vier Jahre zum Vorstand der BWF. Dies sind in der Reihenfolge ihrer Wählerstimmen: Akhilesh Das Gupta (Indien, 259), Etienne Thobois (Frankreich, 255), Sergey Shakhray (Rußland, 254), Li Lingwei (China, 253), Mehdi Karbasian (Iran, 244), Lim Teong Kiat (Malaysia, 233), David Cabello (Spanien, 171), Peter Tarcala (Slovakia, 168), Raj Gaya (Mauritius, 168), Jassem Kanso (Libanon, 166), Nigel Skelt (Neuseeland, 164), Nora Perry (England, 164), Panjit De Silva (Sri Lanka, 164), Chipo Zumburani (Simbabwe, 162), Lawrence Chew (Schweiz, 162), Wayne Somers (Kanada, 157), Ng Yoke Weng (Singapur, 156).
Als Vorsitzender der Athletenkommission gehört Emma Mason (Schottland) ebenfalls zum BWF-Vorstand.
Im Übrigen gab es zuletzt von 1990 bis 1993 einen europäischen Präsidenten beim Badminton Weltverband. Der Schotte Arthur Jones leitete damals den Verband und ist heute Vizepräsident des International Olympic Committee (IOC). In der nunmehr fast 80-jährigen Verbandsgeschichte konnten die Asiaten erst 22 Jahre den Präsidenten stellen. Der erste war der Indonesier Ferry Sonneville, der von 1972 – 1974 amtierte.