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BWF bestätigt Manipulationsverdacht im Fall Bosniuk
 
Ukrainischer Spieler ist "provisorisch suspendiert"
 
Von Bernd-Volker Brahms
 
Die Badminton World Federation (BWF) hat am Montag (29.4.) nun den Manipulationsverdacht im Fall des Ukrainers Danylo Bosniuk bestätigt. Badminton.de hat weltweit als erstes Medium von der Suspendierung des 23-Jährigen berichtet. Nun teilt ein Sprecher in Kuala Lumpur mit, dass ein Fall von "Match fixing" bei dem ukrainischen Spieler untersucht werde. Da es sich um einen laufenden Fall handele, werde man keine weiteren Kommentare abgeben.   
 
Nutznießer von einer endgültigen Streichung des Ukrainers aus der Rangliste wäre der 27-jährige deutsche Vizemeister Fabian Roth (TV Refrath), der in der "Race to Paris"-Rangliste den Platz des Ukrainers übernehmen würde. Roth spielt derzeit im chinesischen Chengdu beim Thomas Cup. Er spielte heute im Spiel gegen Japan das zweite Herreneinzel und verlor gegen Koki Watanabe mit 17:21, 13:21. "Ich möchte zur aktuellen Qualifikation noch nicht so viel sagen und abwarten, bis die BWF die erste offizielle Liste im Mai veröffentlicht." Die BWF teilte am Montag badminton-news.de mit: "Wir werden am 10. Mai eine finale Qualifikationsrangliste veröffentlichen."
 
Untersuchsverfahren kann sich Monate hinziehen
       
Danylo Bosniuk war in der vergangenen Woche kommentarlos aus der Weltrangliste gestrichen worden. Er hätte - wie berichtet - vermutlich mit seinem Weltranglistenplatz 73 den letztmöglichen Qualifikationsplatz für die Olympischen Speile erhalten. Nunmehr sei er "provisorisch suspendiert", heißt es von der BWF. Ob der Verband den Fall bis zu den Spielen in Paris (26. Juli - 11. August) noch rechtzeitig klären kann, ließ der Verband offen. 
 
Eine "provisorische Suspendierung" erfolgt nach den Statuten des Verbandes, wenn der Untersuchungsbeauftragte noch vor einer Anhörung des beschuldigten Spielers in sorgfältiger Abwägung von einem Vergehen gegen die Verbands-Statuten ausgeht. Spielmanipulationen und auch das Wetten auf bestimmte Spiele gehört für aktive Weltranglistenspieler und Offizielle dazu. 
 
Die Untersuchungsverfahren in vorherigen Fällen von Spielmanipulationen hat oft Monate gedauert. Die Wahrscheinlichkeit eines schnellen Freispruches und damit einer Olympiateilnahme für den Ukrainer scheint eher abwegig zu sein.