Das Bild zeigt Punch Gunalan 2006 in seinem BWF-Büro in Kuala Lumpur. Foto: Hans-Jörg Brahms
 
Malaysier Punch Gunalan ist gestorben
 

Von Bernd-Volker Brahms

 

15.8.2012 - Die malaysische Badmintonlegende Punch Gunalan ist am heutigen Mittwoch im Alter von 68 Jahren gestorben. Der ehemalige Spitzenspieler und Funktionär erlag in einem Krankenhaus seines Geburtsortes Sepang einem Krebsleiden. Punch Gunalan war von 1997 bis 2005 Vizepräsident der Badminton World Federation (vorher IBF) und zwischen 2005 und 2008 Generalsekretär des Weltverbandes, dessen Sitz auf sein Betreiben 2005 vom englischen Cheltenham nach Kuala Lumpur (Malaysia) verlegt worden. Als Funktionär war eine umstrittene Figur, dessen umtriebiges Handeln ab 2007 zu einer handfesten Krise im Weltverband führte.

 

Es kam zu einem offenen Konflikt mit dem heute noch regierenden BWF-Präsidenten Kang Young-Joong (Korea), der 2005 an die Verbandsspitze gerückt war, allerdings nicht über die gute Vernetzung Gunalans verfügte. Man warf dem Malaysier vor, den Weltverband am Präsidenten vorbei zu lenken. 2008 verlor Gunalan den Machtkampf und trat von allen seinen Ämtern zurück und zog sich weitgehend vom Badmintonsport zurück. Der damalige DBV-Präsident Dieter Kespohl hatte fest an der Seite Gunalans gestanden und war  von 2005 bis 2009 Council-Mitglied der BWF. Gunalan brachte die Professionalisierung und Internationalisierung des Sportes voran, 2007 startete die lange angekündigte Super Series.

Als Spieler war der Malaysier ein Doppelspezialist und konnte unter anderem die All England Open (1971) und die German Open (1970/71) sowie die Asienspiele (1970) gewinnen. Im Einzel erreichte er 1974 das Finale der All England, wo er dem legendären Rudy Hartono (Indonesien) 15:8, 9:15, 10:15 unterlag. 1970 wurde er zudem im Einzel Sieger der Asienspiele. Erst im Alter von 26 Jahren spielte er 1970 erstmals für sein Land im Thomas Cup, wo das Team mit 2:7 im Endspiel gegen Indonesien unterlag. Als Malaysia 1992 mit den Sidek-Brüdern zum bisher einzigen Mal den Thomas Cup gewann, da gehörte Gunalan zum Trainerstab.