Xu Hauiwen (35) hat 16 Monate die niederländischen Topspieler gecoacht - nun ist Schluss. Das Foto zeigt sie beim Länderspiel im Mai 2011 gegen Deutschland. Archivbild: Brahms
Xu Huaiwen ist nicht mehr niederländischer Bondscoach
Von Bernd-Volker Brahms
13.11.2012 - Die ehemalige deutsche Meisterin Xu Huaiwen (37) ist nicht mehr Nationaltrainerin der Niederlande. Nach nur 16-monatiger Amtszeit als Bondscoach hatte sie Ende August aus persönlichen Gründen den Job vorzeitig (Vertrag bis 31. Dezember 2012) hingeworfen. Bei den Olympischen Spielen in London hatte die gebürtige Chinesin, die von 2000 bis 2009 in Deutschland lebte und die erfolgreichste deutsche Badmintonzeit einleitete, noch die einzige niederländische Teilnehmerin Yao Jie (35) gecoacht. Nach Informationen von badminton-news.de zieht es Xu Huaiwen mit ihrem Lebensgefährten nach Schottland. Dort möchte sie ihr Studium, dass sie 2009 in den USA begonnen hatte, fortsetzen und verabschiedet sich damit vorerst vom professionellen Badminton.
Ähnlich wie beim Deutschen Badminton Verband (DBV) wird es auch beim Niederländischen Verband größere Umstrukturierungen in der sportlichen Fürhung geben. Der Vertrag vom zweiten Bondscoach Gerben Bruijstens (37) wird über Dezember 2012 nicht verlängert. Ebenfalls fakant ist der Posten des technischen Direktors, den die ehemalige Topspielerin Eline Coene (48) erst in diesem Jahr von Tausendsasser Martijn van Dooremalen übernommen hatte. Coene musste ihr Amt nun aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben. Dem Verband liegen nach eigenen Angaben bereits 12 Bewerbungen vor.
Beim niederländischen Verband hatte es lange Zeit Unstimmigkeiten um exklusive Sponsorenverträge der Nationalmannschaft gegeben, die von Martijn van Doremalenm ausgehandelt wurden. Einige Topspieler, die eigene Sponsorenverträge hatten, traten eine Zeitlang nicht für das Nationalteam an. Dadurch fiel das Topbadminton in den Niederlanden international zurück.
Nach eigenem Bekunden des Verbandes soll die neue sportliche Leitung dafür sorgen, dass bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ein schlagkräftiges Team antreten kann. Bei den beiden zurückliegenden Spielen war es immer so, dass sich im Einzel Spieler nach den Normen der Badminton World Federation (BWF) qualifziert hatten, ihnen aber vom niederländischen NOK der Start wegen mangelnder Chance verwehrt wurde. Sie konnten nicht zwei Viertelfinalteilnahmen bei großen Turnieren nachweisen.